Marktplatz Greifswald um 1818

Während der ersten Monate des Jahres 2024 erfolgte der Bau eines Schaustücks für das Pommersche Landesmuseum in Greifswald. Das Modell ist Teil einer Ausstellung, die sich um das berühmte Marktplatzaquarell des Künstlers Caspar David Friedrich dreht, das auf das Jahr 1818 datiert wird. In dieser Entdeckerwand, die seit April 2024 im Museum zu bewundern ist, wird intensiv auf das Kunstwerk eingegangen. Die dargestellte Architektur, die Personen und das historische Umfeld sind nur drei Elemente, in die der Besucher regelrecht eintauchen kann.

 

 

Das Modell befindet sich auf der Linken Seite der Wand, in einer eigenen Nische. Die Grundfläche beträgt nur 80 x 55 cm. Ziel war es, den Marktplatz in Greifswald um das Jahr 1818 auch in einem haptischen Modell neben einer großen Reproduktion des Aquarells zu zeigen – mit dem Unterschied, dass der Betrachter des Aquarells nach Westen schaut, der Betrachter des Modells auf den nördlichen Teil des Marktplatzes.

 

Eine besondere Herausforderung beim Bau des Schaustücks war der Maßstab - das Modell hat keinen. Das Schaustück verkleinert sich in die Tiefe, der Maßstab fällt von der vorderen bis zur hinteren Kante stark ab. Proportionen und Fluchtlinien waren bei der Konstruktion wichtiger als Maßstäbe, wodurch eine perspektivische Ansicht und eine höhere Tiefe suggeriert wird. Die Gebäude an der rechten und linken Seite tragen zu diesem Effekt bei, die Häuserflucht öffnet sich und zieht einen Betrachter regelrecht in das Schaustück hinein. Zudem sind diese ebenfalls unter Berücksichtigung des Fluchtpunktes konstruiert.

Die Figuren sind aus dem Marktplatzaquarell „herausgelöst“ und als zweidimensionale Darstellungen zu Gruppen in das Schaustück eingefügt. Dadurch erkennt ein Betrachter die Figuren wieder, auf die intensiv auf der Entdeckerwand eingegangen wird.

 

Als Vorbild, auch für die farbliche und gestalterische Ausarbeitung, sowie bauliche und botanische Details dient primär das Aquarell. Die Gebäude, die auf dem Aquarell nicht sichtbar sind, wurde vorab von Seiten des Museums, vor allem von Henriette Maxin, intensiv recherchiert und uns zur Verfügung gestellt. Dadurch konnte die Bearbeitungszeit für den Bau des Schaustücks wesentlich reduziert werden.